Verantwortungsbewusstes Spielen

Verantwortungsbewusstes Spielen

Mit einer Glücksspielsucht ist nicht zu spaßen. Vorbeugen ist besser als Nachsorgen. Daher sollte verantwortungsbewusstes Spielen bei aller Freude am Glücksspiel im Vordergrund stehen.

Generelles zum Thema Spielsucht

Die Spielsucht beschreibt einen zwanghaften Drang, Glücksspiele auszuführen. Inzwischen ist die Glücksspielsucht sogar im Katalog medizinischer Krankheiten aufgenommen. Als Symptome sind die Vernachlässigung anderer Lebensbereiche (z.B. Familie oder Beruf), sowie das Weiterspielen trotz regelmäßiger Verluste und eventueller Schulden zu nennen. Ursächlich für eine Glücksspielsucht ist das Belohnungssystem. Es fühlt sich gut an zu gewinnen, selbst wenn die Verluste höher ausfallen.

Behandelt wird eine Spielsucht in Einzel- und Gruppentherapie. Betroffene können sich direkt an Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen wenden. Darauf gehen wir im Verlauf unseres Ratgebers zum verantwortungsbewussten Spielen noch ein. Alternativ ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle.

Glücksspiel und seine Risiken

Egal ob online oder in einem stationären Geschäft – Glücksspiel ist ein Risiko. Denn neben der Chance auf Gewinne, gibt es das Risiko auf Verluste. Spieler tappen dabei häufig in die eine oder andere Falle. Denn wer gewonnen hat, der will dieses Gefühl erneut erleben und spielt schnell wieder. Wer hingegen verloren hat, der möchte seine Verluste ausgleichen und spielt schnell wieder. Auf diese Art gelangen Tipper in eine Negativspirale. Dieses Risiko lässt sich jedoch in Grenzen halten, sofern nur Geld zum Einsatz kommt, welches beim Verlust zu verschmerzen ist. Diesbezüglich gilt es sich regelmäßig selbst zu hinterfragen.

Eigenverantwortung: Spieler in der Pflicht

Auch beim Alkohol müssen Konsumenten darauf achten, nicht abhängig zu werden. Beim Glücksspiel gibt es ebenfalls eine gewisse Eigenverantwortung, der auf folgende Art und Weise gerecht zu werden ist.

  1. Beschränkung der Glücksspiel-Zeiten: Es ist eine clevere Idee, sich pro Tag, Woche oder Monat einen Zeitrahmen zu stecken und diesen einzuhalten. Gleichwohl sollten beim Glücksspiel immer mal wieder Auszeiten genommen werden.

  2. Planung des Glücksspiel-Budgets: Wer seine monatlichen Kosten gedeckt hat, der zieht vom übrigen Budget etwas für die Altersvorsorge und die kurzfristige Rücklage ab. Anschließend bleibt das Kapital für Hobbys übrig. Davon fließt ein Teil ins Glücksspiel. Es gilt sich selber ein Budget zu setzen und dieses einzuhalten.

  3. Auf die persönliche Verfassung achten: In einer schlechten Lebensphase ist der Mensch anfälliger für eine Glücksspielsucht. Allerdings sind Glücksspiele kein Problemlöser, sondern eher ein Katalysator für Probleme. Daher sollte nur gespielt werden, wenn es einen gut geht. Weiterhin ist nie unter Einfluss von Alkohol oder Drogen zu spielen.

Jugendschutz als oberstes Gebot

Junge Menschen können den Wert des Geldes nicht immer einschätzen. Laut Jugendschutzgesetz ist Glücksspiel daher erst ab 18 Jahren erlaubt. Damit soll ebenfalls verhindert werden, dass junge Menschen sich früh an Glücksspiele gewöhnen und somit eine Neigung entwickeln, die später im Leben zur Abhängigkeit wird. Für Betreiber von Gast- oder Spielstätten kann es teuer werden, wenn Kinder oder Jugendliche in den jeweiligen Lokalitäten spielen. Eine Strafe von bis zu 2.500 Euro ist im Bußgeldkatalog vermerkt.

Hilfsmittel um Glücksspielsucht vorzubeugen

Im Online-Glücksspiel können Kunden selber aktiv werden. Anbieter helfen hier mit diversen Tools aus, die verantwortungsbewussten Spielen förderlich sind.

  • Spiellimit: Gemeint ist ein Einzahlungslimit, welches auf täglicher, wöchentlicher oder monatlicher Basis einzustellen ist.

  • Einsatzlimit: In diesem Fall sind dem Einsatz je Spiel oder Tipp nach oben Grenzen gesetzt.

  • Verlustlimit: Diese Maßnahme erlaubt höhere Einsätze, sofern zuvor gewonnen wurde. Doch bei einer festgelegten Verlustschwelle, ist ein weiterer Einsatz untersagt.

  • Pause/Sperre: Mit dem Klick auf einen Button, verordnen sich Spieler selber einen 24-Stunden-Ausschluss. Diese Pause kann zu einer temporären Sperre (Wochen oder Monate), bis hin zu einer dauerhaften Kontoschließung ausgeweitet werden.

Oasis Sperrsystem: Selbstsperre & Fremdsperre.

Nützliche Tipps um einer Spielsucht vorzubeugen

Eine Spielsucht zu behandeln kann Jahre in Anspruch nehmen. Umso wichtiger ist es erst gar kein Suchtverhalten zu entwickeln. Nachfolgend kommen wir auf drei Tipps zu sprechen, die präventiv einer Glücksspielsucht vorbeugen.

  1. Übersicht über finanzielle Mittel: Glücksspieler notieren sich am besten handschriftlich, in einer App oder Tabellenkalkulation, wie viel Geld monatlich für das Glücksspiel ausgegeben wird. So entwickeln Spieler ein Bewusstsein für ihre Glücksspielausgaben und können darauf aufbauend ein Budget entwickeln.

  2. Verordnung geplanter Auszeiten: Bei Fußball-Wetten bieten sich die Sommer- und Winterpause häufig für eine Auszeit an. Doch unabhängig davon sollten sich Tipper regelmäßig beweisen, dass sie ohne Glücksspiel auskommen.

  3. Keine Scheu vor Beratungsangeboten: Wer sein eigenes Spielverhalten kontrollieren möchte, der sollte vor den vielfältigen Angeboten zur Beratung nicht zurückschrecken. Geschulte Mitarbeiter wollen eine Hilfe sein und den Spieler nicht verurteilen.

Beratungsstellen

Es ist keine Schande zuzugeben, dass ein Problem vorliegt. Es ist ein Zeichen von Einsicht und ein erster Schritt aus einer Glücksspielsucht, Hilfe zu suchen. Nachfolgend stellen wir deutschlandweit Anlaufstellen für eine persönliche Beratung vor.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Check-dein-Spiel)
Kostenlose Hotline: 0800 137 27 00
Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 22 Uhr; Freitag bis Sonntag bis 18 Uhr
Erreichbarkeit: 363 Tage im Jahr (Ausgenommen 24.12 und 31.12.)

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (Suchthilfeverzeichnis)
Suche nach Einrichtungen in der eigenen Region
Telefon: +49 2381 9015-0

Suchthotline in den größten deutschen Städten
Berlin: 030 1 92 37
München: 089 28 28 22
Frankfurt/Main: 069 62 34 51
Hamburg: 040 23 93 44 44
Köln: 0221 3 56 50 60 54
Stuttgart: 0711 20 54-345
Düsseldorf: 0211 73 53 264

Selbsthilfegruppen

Verständnis ist für das eigene Problem im persönlichen Umfeld nicht immer zu finden. Doch unter Gleichgesinnten lässt es sich befreit reden. Selbsthilfegruppen sind in Deutschland katalogisiert aufzufinden.

Blaues Kreuz
Inklusive Deutschlandkarte mit Übersicht der Selbsthilfegruppen
Telefon: 0202 6 20 03-0

Glücksspielsucht Selbsthilfe
Gefördert vom AOK Bundesverband
Zuständigkeit: Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Online-Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige
Jeden Mittwoch von 18.30 bis 20.30 Uhr

Glücksfall – Zentrum für Spielerschutz e. V.

Für Betreiber von Wettvermittlung bietet das Zentrum für Spielerschutz e.V. ein kostenloses Paket zur Umsetzung von Spielerschutzmaßnahmen. Das Spielerschutzpaket kann über folgenden Link bestellt werden: Spielerschutzpaket

Verantwortungsbewusstes Spielen FAQs

Ab wann liegt eine Glücksspielsucht vor?

Schon wer sich diese Frage stellt, sollte einen Selbsttest durchführen oder sich unabhängig und natürlich anonym beraten lassen.

Was ist Glücksspielsucht?

Bei einer Glücksspielsucht handelt es sich um die zwanghafte Neigung an Glücksspielen teilzunehmen. Pathologisches Spielen wiederum wirkt sich auf die Freunde, Familie, den Job und die Finanzen aus.

Was tun gegen Spielsucht?

Wer einer Spielsucht vorbeugen möchte, der sollte sich über verantwortungsbewusstes Spielen informieren. Wer glaubt Glücksspielsüchtig zu sein, der nimmt als ersten Schritt Beratungsangebote in Anspruch.

Michael
Michael

Für Fußball habe ich mich schon interessiert, als ich noch ganz klein war. Leider war ich als Spieler selber mäßig talentiert. Doch ein Job im Sport-Business hat mich immer gereizt. ...continue reading

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